1933 versank ganz Deutschland in Dunkelheit. Nach jahrelanger Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und politischem Stillstand, begleitet von Straßenkämpfen undrassistischen Übergriffen kamen die Nationalsozialisten unter Führung von Adolf Hitler an die Macht. Sie erhielten bei den Wahlen die meisten Stimmern und Hitler wurde zum Reichskanzler ernannt. Innerhalb kurzer Zeit wurde er zu Deutschlands unumstrittenen Diktator.
Die 13 Jahre von 1933 bis 1945 sollten zur Bühne von immer heftiger werdenden Gewaltausbrüchen werden, die schliesslich im 2. Weltkrieg gipfelten. Zunächst begannen die Nazis ihre politischen Konkurrenten zu beseitigen. Gleichzeitig begannen sie ihr Eutanasieprogramm, den systematischen Mord an Geisteskranken und Behinderten, “lebensunwertes Leben” nach ihrer pervertierten Rassentheorie. Sie entrechteten und unterdrückten die Juden und andere in Deutschland lebende Minderheiten. Ab 1939 wuchs sich dies zum durchorganisierten Massenmord aus. In den entsetzlichen “Arbeitslagern” der Nazis wurden bis 1945 insgesamt 11 Millionen Menschen ermordet. Diese Lager, in denen das Töten von Menschen industrialisiert wurde, entwickelten sich zur Maschinerie des Massenmords, der Neugeborene, Kinder, Alte, Kranke und schwache Menschen unterschiedlos zum Opfer fielen. Während des 2. Weltkrieges, den die Nazis, von ihrer krankhaften Ideologie getrieben, begannen, führten sie in den von ihnen besetzten Ländern zahllose Massenmorde aus, insbesondere unter den osteuropäischen Nationen, die sie als “minderwertige Rassen” betrachteten. Im zweiten Weltkrieg starben 55 Millionen Menschen. 30 Millionen von ihnen waren von den Nazis getötete Zivilisten.
Die Nationalsozialisten und ihre Feinde
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde im Januar 1919 als Deutsche Arbeiterpartei in München gegründet und wuchs unter Hitlers Führung innerhalb weniger Jahre zu einer nationalen politischen Kraft. Doch zweifellos gab es ausser Hitler einige wichtige ideologische Wegbereiter der Partei.
Die grundlegende Lehre des Nationalsozialismus war der Rassismus. Die gesamte Ideologie gründeteauf der angeblichen “Überlegenheit der arischen Rasse”, auf der Bedrohung dieser Rasse durch minderwertige Rassen, sowie auf der angeblichen Notwendigkeit der Beseitigung dieser Bedrohung durch ein methodisches Vorgehen. Die Quelle dieser krankhaften Ideologie war der Sozialdarwinismus des 19. Jahrhunderts.
Der Sozialdarwinismus war die Übertragung der Darwin’schen Evolutionstheorie auf die Sozialwissenschaften. In seinem 1859 veröffentlichten Buch Der Ursprung der Arten und in dem 1871 veröffentlichten Werk Die Abstammung des Menschen führte Darwin aus, dass sich die Rassen als Ergebnis eines “Rassenkampfes” entwickelten, und die starken Rassen den anderen überlegen seien. Darwin missachtete die Tatsache, dass es in der Natur eine göttliche Ordnung und Harmonie gibt, und er vertrat die Lüge, alle Lebewesen und Rassen befänden sich in einem immerwährenden Kampf ums Überleben. Darwin zufolge war die weiße Rasse allen anderen Rassen überlegen und infolgedessen würden diese in naher Zukunft vom Erdboden verschwinden. Obwohl diese Ansicht keinerlei wissenschaftliche Basis besaß, wurde sie aus ideologischen Gründen von einflussreichen Kreisen übernommen und unterstützt.
So fand die Theorie Darwins rasch Verbreitung. Wer der Theorie folgte, war im allgemeinen gegen das Leben nach der religiösen Moral. Der Engländer Herbert Spencer passte die durch Darwin mit Begriffen aus der Biologie angereicherte Theorie den Gesellschaftswissenschaften an und entwickelte den Sozialdarwinismus. Befürworter dieser Lehre waren der französische Schriftsteller Arthur Gobineau, der als Vater des modernen Rassismus angesehen wird, sowie der englische Autor Houston Steward Chamberlain, der dessen rassistische Theorien noch weiter fanatisierte. Chamberlain war ein Bewunderer der Deutschen. Gleichzeitig war er ein fanatischer Judenfeind. Chamberlain betrachtete den Stamm Israels als den heidnischen deutschen Urvätern unterlegen.
Chamberlain starb im Jahre 1927. An seinem Totenbett stand ein berühmter Besucher: Adolf Hitler. Hitler hatte, beeindruckt von Chamberlain und von anderen sozialdarwinistischen Ideologen zusammen mit Alfred Rosenberg die Nazi Ideologie entwickelt. Den Titel seines Buches Mein Kampf, in dem er seine rassistischen Ansichten darlegt, hatte er aus der sozialdarwinistischen These des Kampfes zwischen den Rassen abgeleitet. Hitlers perverser Logik zufolge, drehte sich die gesamte Weltgeschichte um die deutsche Rasse:
1) Hitler glaubte, dass die deutsche Rasse sowohl physisch wie auch intellektuell und kulturell anderen Rassen überlegen sei, demzufolge die semitischen und slawischen Rassen unterlegen sein mussten.Die deutsche Rasse brauchte zu ihrer Entfaltung mehr “Lebensraum” und musste diesen durch die Vernichtung der im Osten Deutschlands befindlichen semitischen und slawischen Bevölkerung, Juden, Polen und Russen, gewinnen.
2) Hitler legte großen Wert auf die “Reinheit” der deutschen Rasse. Dementsprechend mussten praktische Maßnahmen wie das Verbot von “Mischehen” ergriffen werden.
3) Hitlers Begriff von der rassischen Reinheit sah gleichzeitig Maßnahmen vor, die Menschen mit Erbkrankheiten zunächst von der Gesellschaft isolieren und später zu deren Ermordung führten.
4) Die Bekämpfung “Undeutschen Gedankenguts” bedeutete die Unterdrückungvon Ideen und Glaubensinhalten, die nicht mit der Nazi-Ideologie übereinstimmten. Religiöse Christen, Liberale oder Angehörige anderer Religionen waren “Elemente”, die es dem perversen Glauben der Nazis zufolge zu vernichten galt.
Diese Mischung aus sozialdarwinistischer und rassistischer Ideologie brachte den Völkermord an der Juden und einen vielfachen erbarmungslosen Massenmord hervor, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Auf den folgenden Seiten werden wir die Geschichte der unschuldigen Verluste dieser Nazigreuel untersuchen. Zunächst werden wir die Juden zur Sprache bringen, die das Hauptziel der Nazis darstellten und dann die anderen, meist vernachlässigten Menschen, die ebenso sehr wie die Juden gelitten haben, also die Verluste des “vergessenen Holocaust”.
Die Anfänge des Holocaust
Nachdem die Nazis an die Regierung gekommen waren, begannen sie mit der Beseitigung aller Gruppierungen, die sie als Feinde ausgemacht hatten. Dabei standen die Juden, die in der perversen Ideologie der Nazis die “Quelle allen Übels der Welt” waren, ganz oben auf der Liste.
Die Straßenbanden, die die Nazis unter dem Namen SA (Sturmabteilung) aufgebaut hatten, führten schon vor ihrer Regierungsübernahme Überfälle auf jüdische Wohnungen und Geschäfte durch. Mit der Regierungsübernahme 1933 vermehrten sich die Übergriffe der SA. Im selben Jahr begannen die Nazis einen Boykott gegen jüdische Geschäfte und Betriebe. Überall in Deutschland waren Plakate mit der Parole “Kauft nicht bei Juden” aufgehängt, auf denen die Juden zudem häßlich und abschreckend dargestellt wurden. Ein Gesetz, das im September 1933 veröffentlicht wurde, verbot den Juden, Immobilieneigentum zu besitzen. Im November 1933 wurde den Juden das Herausgeben von Zeitungen verboten.
1934 traten Gesetze in Kraft, die den Juden die Mitgliedschaft in Gewerkschaften und Krankenversicherungen verboten, und sie aus der Ärztekammer und der Rechtsanwaltskammer ausschlossen, so dass es ihnen verboten war, diese Berufe weiter auszuüben. 1935 wurden alle Juden aus dem Militär entlassen.
Die ebenfalls 1935 in Kraft getretenen Nürnberger Gesetze beendeten für Juden generell die Möglichkeit der Zulassung zu zahlreichen anderen Berufen. Ehen zwischen Juden und Deutschen wurden verboten und galten als “Rassenschande”, was ein Verbrechen war. 1937 wurden den Juden auch die Berufe Lehrer Arzt und Zahnarzt verboten, da sie “das deutsche Volk geistig und körperlich vergiften”. Im November des gleichen Jahres wurde der antisemitische Film “Der Ewige Jude” in ganz Deutschland gezeigt.
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Im Hitlerdeutschland wuchsen auch die Kinder mit antisemitischen Lehren auf. Oben sind Kinder beim Lernen von Slogans zu sehen, die Juden erniedrigen. |
Heute geht es in der 7. Klasse von Lehrer Birgmann lebhaft zu. Er spricht über die Juden. Er hat einige Figuren an die Tafel gezeichnet.Birgmann schaut auf die Uhr:
“Es ist Mittag, Kinder. Wir müssen jetzt das zusammenfassen, was wir vorhin gelernt haben. Was haben wir zuletzt besprochen?”
Jeder hebt den Finger und Herr Birgmann ruft den vorn sitzenden Karl Scholz auf.
“Wir haben gelernt wie man Juden erkennt.”
“Schön! Kannst du das ein bisschen weiter ausführen?”
Der kleine Karl steht auf, zeigt auf die Figuren an der Tafel und fährt fort:
“Es ist ganz einfach, die Juden an ihren Nasen zu erkennen. Diese ähnelt einer ‘6’ und wird “Judensechs” genannt. Auch manche Nichtjuden haben eine Hakennase, doch ist die nach oben gebogen, nicht nach unten. Solche Nasen sind Hakennasen oder Adlernasen. Diese haben nichts mit einer jüdischen Nase zu tun.”
“Sehr gut” sagt der Lehrer. “Jetzt soll Richard hierher kommen und weiter erklären wie man Juden unterscheidet.”
Der lachende blonde Richard kommt an die Tafel: “Einen Juden kann man auch an der Bewegung und dem Verhalten erkennen. Der Kopf eines Juden wackelt ständig von vorne nach hinten. Sein Gang ist auch komisch, er wankt von rechts nach links. Wenn er redet bewegt er Arme und Hände. Seine Stimme ist komisch, so als ob er aus der Nase spricht. Er hat einen schlechten, süßlichen Geruch. Wenn euere Nase gut riecht, dann erkennt ihr einen Juden am Geruch.”
Der Lehrer ist zufrieden.
“So ist das Kinder. Seid vorsichtig! Wenn ihr dies beim Verlassen der Schule im Gedächtnis behaltet, dann können euch die Juden nicht hinters Licht führen!”
Der Lehrer dreht die Tafel um und einer der Schüler liest das an die Tafel geschriebene Gedicht vor:
“Wegen einem Juden
Spricht zu uns der böse Teufel
Lasst uns in jedem Land
die Juden loswerden, die ein Teufel mit ansteckender Pest sind
Lasst uns wieder fröhlich und glücklich sein
Alle Jugendlichen müssen kämpfen
Dieser Teufel muss geprellt werden!73
In der so “erzogenen” deutschen Gesellschaft nahm die Judenfeindlichkeit ständig zu. 1938 wurde aller Besitz sowie Grund und Boden der Juden registriert und neue Sanktionen verhängt.
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In dieser Nacht wurden 1350 Synagogen in Brand gesteckt, mehr als 90 Juden getötet, 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt, 7.000 jüdische Geschäfte geplündert und tausende von jüdischen Wohnungen demoliert. Die Herkunft des Begriffs “Kristallnacht” ist in dem Anblick der zerbrochenen Fensterscheiben der geplünderten Gebäude zu suchen. Die deutsche Regierung machte die Juden selbst für die Ereignisse verantwortlich und trieb von ihnen den Gegenwert der zerbrochenen Fensterscheiben in der unglaublichen Höhe von einer Milliarde Mark ein.
Nach der Kristallnacht nahm die Unterdrückung der Juden zu. Nachdem sich Deutschland 1938 mit Österreich vereinigt hatte, kamen zu den 55.000 deutschen Juden 200.000 österreichischen Juden hinzu, und außer der Gruppe von Zionisten, die mit den Nazis zusammenarbeitete, begann für alle diese Menschen ein Leben voller Schrecken.
Krieg und Holocaust
Die Truppen der Nazis besetzten am 15. März 1939 die Tschechoslowakei. Als sie am 1. September des gleichen Jahres Polen besetzten, erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg. Die Besetzung Polens gab der “Lösung der Judenfrage”, wie die Nazis es nannten, eine neue Dimension. In dem von den Deutschen besetzten Teil Polens – der Rest war von der Sowjetunion besetzt worden – lebten mehr als eine Million Juden. Die Nazis trieben diese Juden entweder in riesigen Ghettos zusammen oder verschleppten sie in die neu errichteten Konzentartionslager. Allen Juden war zudem befohlen worden, den gelben sechszackigen Stern zu tragen, der ihre Identität offenlegte.
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Die Juden waren in Nazideutschland gezwungen, dieses Abzeichen auf ihrer Kleidung anzubringen. |
Bis zum Herbst 1940 hatte die deutsche Wehrmacht Dänemark, Norwegen, einen Grossteil Frankreichs, Belgien, Holland, Luxemburg, Bulgarien und Jugoslawien besetzt. Zusätzlich zu Italien und Japan, den Alliierten Nazideutschlands, erklärten auch Ungarn, Rumänien und die Slowakei ihre Allianz mit den Deutschen. Die größte Operation des deutschen Heeres begann am 22. Juni 1941 mit dem Angriff auf die Sowjetunion. Innerhalb von 12 Wochen hatte die deutsche Wehrmacht Kiew erobert und war einen Monat später bis in die Nähe von Moskau vorgerückt.
In den ersten beiden Jahren des 2. Weltkrieges war fast ganz Europa von den Küsten Frankreichs bis nach Moskau und von Dänemark bis nach Griechenland von Deutschland bzw. seinen Verbündeten besetzt. Bis 1945 wurden in allen eroberten Gebieten systematisch Massenmorde an den Juden und anderen ethnischen und religiösen Minderheiten verübt. Selbst als 1944 klar war, dass die Deutschen den Krieg verlieren würden, setzten die Nazis den Holocaust fort. Sogar in der letzten Kriegsphase war es das allererste Ziel der Nazis, Zigeuner, Polen und Slawen zu vernichten, die sie als “minderwertige Rasse” betrachteten. Hitler wußte, dass er den Krieg verlieren würde, wollte aber vorher noch alle Juden vernichten. Der Holocaust fand im wesentlichen durch drei verschiedene Institutionen bzw. Methoden statt:
1) Die Ghettos: Diese Gefängnisse unter freiem Himmel in die man die Juden mit Gewalt sperrte, wurden verwendet um die Menschen langsam zu töten.
2) Konzentrationslager: Diese Lager waren zunächst errichtet wurden, um die Juden und andere Gefangene als Zwangsarbeiter auszubeuten. Doch ab Beginn des Jahres 1942 begann man, die Insassen dieser Lager in Massen zu vernichten. Insgesamt 11 Millionen Menschen, 5,5 Millionen Juden, 500.000 Sinti und Roma, 3 Millionen Polen, 400.000 Behinderte, hunderttausende Russen und zahllose Kriegsgefangene verschiedener Nationen wurden in diesen Lagern systematisch ermordet.
3) Massenmorde in den besetzten Gebieten: Vor allem die SS Einsatzgruppen aber auch die Wehrmacht sind für Massenmorde an der Zivilbevölkerung verantwortlich.
Tod in den Ghettos
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Alle Juden, die 1943 am Aufstand im Warschauer Ghetto teilnahmen, wurden gemeinsam hingerichtet. Diese Juden wurden innerhalb kurzer Zeit nach der Eroberung des Ghettos ermordet. Den in den Lagern versammelten Juden wurde insbesondere alles Geld, aber auch alle anderen Gegenstände abgenommen. |
Bevor die Nazis kamen, waren ungefähr ein Drittel der 1 Million Einwohner Warschaus Juden. Nach der Besetzung durch die Nazis wurden Juden aus anderen Regionen in die Stadt gebracht und die Zahl der Juden stieg auf 450.000. Die Nazis pferchten sie in ein von Mauern umgebenes Areal, das nur 2,3% der gesamten Stadtfläche ausmachte. Das ärmste Viertel der Stadt war für die Juden reserviert worden und die Juden der anderen Stadtteile wurden gewaltsam dorthin gebracht.Zuvor jedoch wurden ihnen Geld und Wertsachen abgenommen.
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In dem von Armut und Hunger beherrschten Warschauer Ghetto wurden hunderttausende von unschuldigen Juden ermordet. |
Ein Überlebender des Warschauer Ghettos erinnert sich:
Es begann mit der brutalen Ermordung von 34 unschuldigen Juden, unmittelbar nachdem die Deutschen die Stadt besetzten. Die Deutschen suchten Vorwände, um die Juden zu ermorden. Die SS fragte einen Nichtjuden wo denn die Juden wohnten. Er deutete auf das Haus von Itzhak Goldfliess. Die SS betratt das Haus meines Freundes und tötete dessen Vater und Mutter, seine Frau und die beiden Kinder. Am ersten Sabbat der Besatzung versammelten die Deutschen alle Juden und befahlen ihnen, im Stadtzentrum eine geräumige Grube zu graben. Dann befahlen sie, die Grube mit Erdaushub und Abwasser aus den öffentlichen Toiletten zu füllen. Dann wurde ihnen gesagt nach Hause zu gehen und zur Mittagszeit in ihrer Sabbatkleidung wiederzukommen. Unter den verwunderten Blicken aller reihten sie die Juden auf, um sie in die Abwassergrube zu stossen. Sie zwangen die Juden. einen Tag lang in der mit Abwasser gefüllten Grube zu bleiben. Die Deutschen schlugen auf sie ein und gaben manchmal auch den mit Holzscheiten, Rechen und Prügeln bewaffneten Ukrainern die Gelegenheit, die Juden zu schlagen. Wann immer jemand versuchte aus der Grube zu klettern, wurde er von den deutschen SS Offizieren oder den ukrainisichen Zivilisten geprügelt, die dafür sorgten, dass er wieder hineinfiel.74
300.000 Menschen kamen 1942 im Warschauer Ghetto um. Viele starben an Hunger und ansteckenden Krankheiten, andere wurden in Konzentrationslagern ermordet. Im April 1943 begann ein Teil der im Ghetto verbliebenen ungefähr 60.000 Menschen einen hoffnungslosen Aufstand. Obwohl sie über nahezu keine Waffen verfügten, kämpften sie ganze drei Wochen gegen die Nazis. Doch schließlich konnten die Nazis die Kontrolle zurückgewinnen und töteten alle im Ghetto befindlichen Juden. Von den 500.000 Bewohnern des Warschauer blieb nur eine Hand voll am Leben.
Auch in den anderen von den Nazis errichteten Ghettos wurden hunderttausende Juden ermordet, nachdem sie unter Armut, Hunger, Angst und Folter gelitten hatten.
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Die letzten Juden des Warschauer Ghettos begannen 1943
einen Aufstand gegen die Naziunterdrückung. Die Niederschlagung des
Aufstandes durch die Nazis war jedoch sehr blutig.
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Zu Beginn des Jahres 1942 beschlossen Hitler und sein Generalstab die “Endlösung der sogenannten Judenfrage” anzustreben. Es bedeutete die systematische Ermordung aller Juden und sollte gewährleisten, dass in den unter Naziherrschaft stehenden Gebieten kein einziger Juden mehr leben würde.
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In allen von den Nazis besetzten Gebieten verrichteten diese Massenmorde |
Jüdische Familien, die mit Waffengewalt und unter Schlägen aus ihren Wohnungen verschleppt worden waren, wurden zu tausenden in Züge gepfercht, die aus Viehwaggons bestanden. Auf den Bildern, die diese Ereignisse dokumentieren, sind die Angst in den Gesichtern der Menschen, und der sadistische Hass der Nazis deutlich zu erkennen.Kleinstkinder, alte Frauen, Männer, die kaum laufen konnten und schwangere Frauen, alle wurden von den Nazis unbarmherzig unter Einsatz von Schlagstöcken und Reitpeitschen in die Waggons getrieben.
Die Erinnerungen eines überlebenden Juden zeigen, wie menschenunwürdig schon ihre Deportation von ihren Wohnorten durchgeführt wurde:
Sie haben uns morgens um 9 Uhr versammelt, und bis wir in Chortkow ankamen war es Abend geworden. Den ganzen Tag verbrachten wir damit, ohne Unterbrechung und hungrig im Schnee zu laufen. Jeder war vor Müdigkeit erschöpft.
Dann brachten sie uns ins Gefängnis. Dort mussten wir an einer Reihe SS Offizieren und Ukrainern vorbeigehen und jeder wartete mit dem Prügel in der Hand ungeduldig darauf, diesen auf dem Kopf irgendeines von uns niedersausen zu lassen… Ich war überall blau und blutete… Danach wurde ich in eine winzige Zelle mit 60 Personen gesteckt. Es gab keinen Platz zum Sitzen oder um sich auszustrecken. Wir steckten wie die Sardinen in der Dose und waren gezwungen, hungrig, ohne Wasser und unter Schmerzen auf den Füßen zu stehen, während wir überall bluteten…
Wir waren sicher, dass sie uns am Morgen herauslassen und uns etwas zu essen geben würden. Doch auch am Morgen änderte sich nichts. Den zweiten Tag und noch die zweite Nacht mussten wir wie die Sardinen in der Büchse stehend verbringen…
Viele Menschen begannen die “Schema Yisrael” zu murmeln, ein Gebet, das man vor dem Tod sprechen muss. Doch gerade dann öffneten die Deutschen die Türen und ließen uns aus der Zelle heraus. Jeder bemühte sich, den Körper zu bewegen und tief Luft zu holen… Dann begannen die Deutschen uns Brotstücke zuzuwerfen, wie man Straßenhunden Essen vom Esstisch zuwirft. Die Menschen stritten sich wie die Tiere um die Brote und stopften sich diese in den Mund, um zu verhindern, dass andere sie ergatterten. Dann füllten die Deutschen eine Badewanne mit Wasser und wir alle tranken daraus wie die Kühe. Gerade als wir anfingen zu trinken, begann ein Soldat, uns zu schlagen: “Los, los, weiter!”…
Sie ließen uns zu der einen Kilometer entfernten Bahnstation laufen. Während des gesamten Weges konnten die deutschen Soldaten mit Knüppeln in den Händen mit uns verfahren wie sie wollten. Jeden Moment konnte jemand durch einen Schlag auf den Nacken oder einen Tritt in den Bauch zu Boden stürzen. Obwohl wir sehr dünn waren, bemühten wir uns deshalb, so schnell wie möglich zu laufen. Als wir an der Eisenbahnstation ankamen, sahen wir die Viehwaggons auf den Gleisen stehen. Es gab keine Treppe oder Rampe, die zu den Türen hinaufführte und deshalb schlugen und schrien die SS Soldaten die Vordersten an “Hinlegen, hinlegen” um eine Treppe zu bilden, über die die anderen Menschen in den Zug steigen konnten…Als die Waggons voll waren, warfen die Deutschen ein paar Brote hinein und schlossen die Türen…
Zu dieser Zeit hatte man in meiner Kleinstadt noch nichts von Auschwitz oder Majdanek gehört und wir kannten auch nicht die “Endlösung”. Wir wussten, dass die Deutschen die Juden als Zwangsarbeiter einsetzten. Wir hatten keine Ahnung von den Mordplänen .75
Die Transporte
Die Züge, die die Nazis verwendeten, um die festgenommenen Menschen in die Lager zu transportieren, waren ein eigenes Folterinstrument. Dutzende Frauen, Männer, Kinder und Alte wurden in Viehwaggons gepfercht, deren Türen verschlossen und während der tagelangen Reise weder mit Essen und Trinken oder frischer Luft versorgt. In diesen Waggons starben viele an Hunger, Durst oder erstickten.Die übrigen waren gezwungen, die Reise neben den sterblichen Überresten ihrer Angehörigen fortzusetzen.
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Die in Massen aus ihren Wohnungen abgeholten Juden wurden in Lastzüge gestopft und zu Todeslagern transportiert. Viele Menschen starben bereits auf dem Weg in die Lager weil sie in den Zügen erdrückt oder erstickt wurden. |
Die Polizisten schlugen mit ihren Waffen zu und schossen in die Luft, so dass sie noch mehr Menschen zwangen, in die schon überfüllten Waggons zu klettern. Das Schiessen dauerte an und die Menschenmasse wurde nach vorne geschoben. Etliche wurden von dem unwahrscheinlichen Druck zerquetscht… Die ganz vorne befindlichen waren in einer ausweglosen Situation und antworteten den schreienden, rufenden Menschen, die sich an ihren Haaren und ihrer Kleidung festhielten und ihnen die Knochen brachen, mit schmerzhaftem Gewimmer. Obwohl die Waggons schon längst überfüllt waren, konnten auf diese Weise noch einige Männer, Frauen und Kinder einsteigen. Dann schlossen die Polizisten die Türen hinter den Menschen, die so eingepfercht waren, dass es fast die Eisengitter sprengte.
Bevor die Deutschen 120 Juden in die Viehwaggons sperrten, hatten sie jeden Waggon mit einer 7 cm dicken Schicht aus ungelöschtem Kalk bedeckt. Dieser Kalk, der normalerweise auf dem Bau verwendet wird, brannte in dem Moment, in dem er mit der Haut in Berührung kam. Aus diesem Grund waren schon hunderte Juden gestorben, bevor sie überhaupt in Belzec ankamen…
Der Boden der Waggons war mit einer dicken weißen Staubschicht bedeckt. Dies war ungelöschter Kalk. Alle unbedeckten Hautteile, die damit in Berührung kamen, verloren sofort Wasser und brannten. Die Menschen im Inneren waren schon lange an den Verbrennungen gestorben. Das Fleisch an den Knochen schmolz dahin. Der Kalk verhinderte dass von den Toten Krankheiten ausgingen.
In jedem Abteil befanden sich zwei Eimer. In dem einen befand sich Wasser. Der andere wurde soweit wie möglich als Toilette benutzt .76
Die Zielorte nach einer tagelangen Reise unter solchen Bedingungen waren die Vernichtungslager Auschwitz, Treblinka, Majdanek, Sobibor und andere:
Die Deutschen schrien “Los schnell! Los schnell!” und schlugen uns mit Knüppeln und Gewehrkolben. Da es keine Treppe oder Rampe gab, mussten wir aus dem Zug aus einer Höhe von einem oder eineinhalb Metern herabspringen. Wir bemühten uns, ganz schnell wieder auf die Beine zu kommen, um uns vor den Tritten der neben uns stehenden deutschen Soldaten zu retten. Wir starben vor Hunger, hatten Durst und waren sehr dünn. Doch sie ließen uns nachdem die Waggons leer waren, zwei Kilometer zum Lager marschieren. Manche weinten aus Angst, andere aus Erleichterung. Wir waren so beschäftigt, dass wir uns gar nicht umschauten. Als wir das Lager erreichten, senkte sich Stille über die Gruppe. Wir schauten uns um und lauschten aufmerksam. Das ganze Gebiet war unglaublich still. Das Lager uns gegenüber war beherrscht von der Stille des Todes.77
Die Todeslager
Die schrecklichsten Nazigreuel waren die Todeslager, in denen ungefähr 11 Millionen Menschen ihr Leben ließen. Diese Lager sind ein historischer Beweis dafür, wie verbrecherisch Menschen werden können, die sich von der religiösen Moral abwenden und ihr Gewissen abtöten.
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Die Erniedrigungen und Grausamkeiten, die vor allem in Auschwitz, aber auch in anderen Todeslagern Europas geschahen, sind in der Geschichte ohne Beispiel. |
Es gab Diskussionen darüber, ob in den Lagern das Gas Zyklon B verwendet wurde oder nicht. Doch wichtig ist nur, ob in den Lagern Menschen ermordert wurden oder nicht. Die Methode, die für dieses erbarmungslose Morden verwendet wurde, ändert nichts am Ergebnis. Millionen Menschen wurden auf das grausamste umgebracht. Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass die Nazigreuel und der Holocaust stattgefunden haben. Die Bilder der Leichenberge und der Überlebenden, die eher Skeletten als lebenden Menschen ähnelten, die bei der Rettung der Lager durch die Alliierten zu Tage kamen, sollten genügen, die unfassbare Tragödie zu beweisen.
Der Massenmord begann in dem Moment, in dem die Gefangenen die Lager betraten. Die Erinnerungen eines jüdischen Gefangenen aus dem Konzentrationslager Kamionka führt uns den “”Lebensstandard” des Lagers vor Augen:
Wenn ich zum Tor des Lagers lief, sah ich so manche schreckliche Szene. Die deutschen Soldaten beobachteten uns vom Wachturm und hatten Maschinengewehre in der Hand. Alle im Lager, also ungefähr 50 Russen, 100 Polen und 1000 Juden, waren in einem elenden Zustand. Jeder hatte einen fünf mal fünf Zentimeter großen Stofffetzen auf sich.. Derjenige der Russen und Polen war rot, der der Juden gelb. Alle waren so dünn, dass sie halb tot waren. Die Männer gingen wie Schlafwandler durch den Schmutz. Die meisten waren seelisch völlig tot, obwohl ihre Körper noch lebten. Unsere Gruppe stand am Eingang und ein großer deutscher Soldat stand vor uns. Er beobachtete uns ständig. Er räusperte sich, bevor er uns ansprach:
“Liefert Uhren, Wertsachen und Schmuck ab! Wenn etwas gefunden wird, werdet ihr sofort erschossen.” Als ich in sein unsympatisches Gesicht und seine Waffen blickte, verstand ich, dass ich keine andere Wahl, hatte als zu gehorchen. Ich nahm meine Uhr ab und während ich noch nach dem Kleingeld in meiner Tasche suchte, begannen uns die deutschen Soldaten mit Knüppeln in den Magen oder ins Gesicht zu schlagen. Nie vernachlässigten sie dieses sadistische Vergnügen…
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In den anderen Konzentrationslagern war der Lebensstandard nicht anders. Den zum Arbeiten gezwungenen Menschen wurde kein Erbarmen zuteil, und sie waren jahrelang dazu verurteilt, unter den Launen der Nazioffiziere, Einschüchterungen und Foltern, geschwächt von Hunger und Müdigkeit ein Sklavenleben zu führen. In manchen Lagern waren die Gefangenen noch entsetzlicheren Folterungen ausgesetzt. Dazu zählen insbesondere die Versuche, die der sadistische Arzt Josef Mengele an Menschen in Auschwitz durchführte. In Auschwitz allein wurden ungefähr 1,5 Millionen Menschen ermordet.Mengele unternahm entsetzliche Versuche an Erwachsenen und Kindern, die er aus den Lagerinsassen als Versuchskaninchen auswählte, um herauszufinden, inwieweit der menschliche Körper Schmerzen oder Kälte aushält. An den Menschen, die an kalten Wintertagen mit Gewalt in Eiswasser gezwungen wurden, testete man, wie lange sie bis zum Erfrierungstod lebten. Es ist bekannt, dass Mengele an seinen Versuchspersonen chjirurgische Eingriffe ohne Betäubung durchführte. Die grausamsten Versuche Mengeles wurden an Zwilingen durchgeführt. Mengele trennte die ins Lager kommenden Zwillinge von den anderen Gefangenen und maß an ihnen mit unterschiedlichen Experimenten die Wirkung seiner Eingriffe.Seine Methoden waren in unvorstellbar grausam. Mengele wollte z.B. herausfinden ob die Augenfarbe dauerhaft geändert werden kann und injizierte zu diesem Zweck blaue Tinte in die Augen der Zwillinge. Die Versuchspersonen erlitten unvorstellbare Schmerzen und ein Teil wurde blind. Kleinen Kindern wurden Bakterien verscheidener Krankheiten injiziert und dann gemessen, wie lange sie diesen Krankheiten standhalten konnten. Die, die unter diesem Ungeheuer liy8tten, blieben ihr Leben lang behindert oder starben.
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Im Lager Belsen wurden die unbestatteten Leichen von 10.000 Menschen entdeckt. |
Hier ist das berühmte Konzentrationslager Belsen.
Es wurde am 15. April 1945 von den Engländern gerettet.
Es befinden sich hier 10.000 unbestattete Leichen.
Bis jetzt wurden 13.000 Menschen getötet.
Alle sind ein Werk der deutschen “Neuen Ordnung” in Europa
Und ein Beispiel der Nazikultur.
Einsatzgruppen: Die Todesschwadronen der Nazis
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Als erstes gingen die deutschen Einheiten, die Polen besetzten in allen Dörfern, Kleinstädten und Städten auf Judenjagd. |
Die “”Erfolgszahlen”", die von den Leitern der Einsatzgruppen nach Berlin gemeldet wurden, machen das Ausmaß der begangenen Verbrechen deutlich. Diesen Zahlen zufolge wurden in den von den Nazis besetzten Gebieten Polens und der Ukraine eine Million Juden erschossen. Wenn die Einsatzgruppen in eine Stadt kamen, trieben sie die Juden zusammen, brachten sie aus der Stadt heraus, ließen sie eine große Grube schaufeln und sich an deren Rand aufstellen, erschossen alle und begruben sie in dem Massengrab. Da manche Menschen jedoch noch nicht tot waren, als sie in das Grab fielen, wurden sie lebendig begraben und starben erst unter den Erdmassen.
Die Ereignisse in der Stadt Kiew nach ihrer Besetzung am 19. September 1941 geben eine Vorstellung von den Greueln, die die Einsatzgruppen an den Juden verübten. Am 29. September wurde den in der Stadt lebenden Juden befohlen, sich am Friedhof ausserhalb der Stadt einzufinden, weil sie angeblich “umgesiedelt” werden sollten. Man befahl ihnen, Essen, warme Kleidung, Dokumente und Wertsachen mitzubringen, um sie in Sicherheit zu wiegen und die Verschleierung des bevorstehenden Massenmordes sicherzustellen. Das Weitere wurde von einem später vor Gericht gestellten ukrainischen Offizier, der mit den Nazis kollaborierte, folgendermaßen dargestellt:
Es war wie eine Massenauswanderung… Die Juden sangen religiöse Lieder beim marschieren. Als sie zur Eisenbahn kamen, wurden ihnen Essen und andere Sachen abgenommen. Dann wurden sie von den Deutschen unter Stößen enger zusammengedrängt. Sie bewegten sich nur schwerfällig. Nach einem langen Marsch wurden sie zu einem langen Korridor gebracht, dessen beide Seiten von deutschen Polizisten umstellt war. Dort wurden sie mit Prügeln und Peitschen geschlagen und manche Polizisten hetzten ihre Hunde auf die Juden… Die meisten Juden waren mit Wunden und Blut bedeckt. Die Deutschen ließen sie nach Babi Yar marschieren. Vor ihnen erstreckte sich ein tiefes Tal. Die ukrainischen Milizen befahlen den Juden auf Anweisung der Deutschen, ihre Kleider auszuziehen. Diejenigen die sich weigerten oder widersprachen wurden angegriffen und ihre Kleidung zerrissen. Überall waren nackte Menschen, deren Körper bluteten. Schreie und Lachen vermischten sich.79
Danach wurden die Juden allesamt erschossen und ihre Leichen in das Tal geworfen. Aufzeichnungen zeigen, dass an diesem Tag ungefähr 33.700 Personen auf diese Weise ermordet wurden.
Im allgemeinen sind die Morde der Einsatzgruppen ein Bereich, der von den “Revisionisten” übersehen wird, die ja den Holocaust zurückweisen. Die Behauptungen bezüglich des Holocaust konzentrieren sich meist auf die technische Kapazität der Gaskammern oder die Funktion des Gases Zyklon B, doch die Brutalität in den Ghettos und die Morde der Einsatzgruppen stehen nicht zur Diskussion. Aber schon die bloße Existenz dieser Gruppen macht deutlich, dass die Nazis einen Holocaust an den Juden planten. Schließlich ist klar was ein Regime, das unschuldige Menschen ohne Unterscheidung von Frauen und Kindern erschießt, und für die Durchführung dieser Morde auch noch Spezialeinheiten schafft, mit denselben Menschen in den Konzentrationslagern macht.
Die Religionsfeindlichkeit der Nazis
Um den Holocaust an den Juden bewerten zu können, muss man die Antwort auf eine wichtige Frage finden: Was war der Grund dafür, dass die Nazis die Juden so sehr hassten?
Die Antwort auf diese Frage liegt in der abstrusen nationalsozialistischen Ideologie verborgen. Der Nationalsozialismus war eine Bewegung, die als Neu-Heidentum bezeichnet werden kann. Nazi Ideologen wie Hitler und Rosenberg lehrten die vorchristliche Heidenkultur des deutschen Volkes. Zu den grundlegenden Pflichten dieser heidnischen Kultur gehörte die Würdigung von Hochmut, Krieg und Gewalt; dies brachte eine Kultur mit sich, die dem Moralverständnis des Christentums total entgegenstand, das Bescheidenheit, Frieden und Barmherzigkeit würdigt. Ein natürliches Ergebnis der Feindschaft zum Christentum ist die Feindschaft zu den Juden. Denn die Nazis bewerteten das Christentum selbst als “Okkupation Europas durch die jüdische Kultur”. Der Grund hierfür liegt darin, dass das Christentum tatsächlich eine Religion ist, die aus dem Judentum entstand. Ein großer Teil der christlichen Bibel, das Alte Testament besteht aus der Thora, dem heiligen Buch der Juden. Die Christen lieben alle jüdischen Propheten und haben diese übernommen. Auch Jesus und seine Jünger waren Juden. All dies war der Grund dafür, dass die Nazis und andere Neuheiden das Christentum als jüdisches Komplott betrachteten. Die Nazis fügten diesem rassistischem Hass noch den sozialdarwinistischen Hass hinzu, der die jüdische Rasse als minderwertig betrachtet, und fanden auf diese Weise die Formel für fanatische Judenfeindlichkeit.
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Als ich eines Mittags nach Hause ging, sah ich, wie eine Gruppe junger Menschen mit erhobenen Händen an einer Mauer standen.
Was war das? Aus Neugierde kam ich ein bisschen näher. Hatte sich wohl ein Diebstahl ereignet? Was haben diese jungen Leute getan? Warum haben die Deutschen diese Menschen sich in einer Reihe aufstellen lassen?
Dann sah ich einen SS Offizier mit glänzenden Stiefeln und einer Peitsche in der Hand. Ein anderer SS Angehöriger bemühte sich mit einer Schere in der Hand die Bärte von den schmerzverzerrten und blutenden Gesichtern zu schneiden.80
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In Polen hingerichtete Juden |
Es ist bedeutungsvoll, dass die religiösen Juden, die den Greueln der Nazis ausgesetzt waren, diese mit Pharao gleichsetzten. Hierbei sind die folgenden Erinnerungen eines Juden sehr aufschlussreich, der in der Konzentrationslager überlebt hatte:
… Die Rechen fielen in den Schlamm und als wir uns bemühten, sie wieder herauszuziehen, fürchteten wir ihr Gewicht. Während wir uns dem Handwagen näherten, floß der Schlamm zwischen den Zinken des Rechens davon und es blieb nur sehr wenig hängen. Wir beugten uns wieder vor und zielten diesmal auf einen dickeren Batzen Schlamm. Doch wieder blieb nur wenig übrig bis wir zum Handwagen kamen. Wieder und wieder strengten wir unsere schwachen Körper an. Ich beobachtete meine Freunde während wir diese ekelige Arbeit verrichteten und vor meinem geistigen Auge lebte eine tragische Szene auf: Die jüdischen Gefangenen, die dem Pharao in Ägypten die Städte bauten… Die Juden bemühten sich, an der Grenze zum Hungertod am Leben zu bleiben. Die Tagesration bestand aus einer daumendicken Scheibe Schwarzbrot, einem kleinen Stückchen Margarine und einer Tasse Flüssigkeit, von der behauptet wurde, dass es Suppe ist. Mit Glück konnte man hin und wieder etwas darin schwimmen sehen. Dies war das ganze Essen für 24 Stunden.
Es waren primitive Galgen aufgestellt. Auf der Platform standen sechs Männer. Der Henker legte ihnen die Schlinge um den Hals. Ich glaubte, dass ich zwei von den jungen Männern kenne: Waren dies nicht die Brüder Spielmann? Ja, sie waren es tatsächlich! Das war ihre “barmherzigere” Strafe.
“Alle zuschauen!” wurde von allen Seiten befohlen. Ich schauderte.
Pl&oml;tzlich hörte ich, wie einer der Spielmannbrüder zu sprechen begann. Er forderte die Nazis heraus und blickte mit Stolz in das Gesicht des Todes: “Ihr könnt uns töten, ihr könnt tausende von Juden vernichten. Doch das jüdische Volk könnt ihr niemals vernichten! Wie immer wird es gelingen, am Leben zu bleiben… ” Damit begannen sie das “Schema Israel” aufzusagen: Vor dem Tod konnten sie noch murmeln: “Gottist eine Einheit.”81
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73 “Holokost: Bilimsel Yahudi Nefreti”, http://www.sevivon.com/holokost/genelbakis/article7.htm
74 “Holokost: Getolar”, http://www.sevivon.com/holokost/genelbakis/article17.htm
75 “Holokost: Trenler”, http://www.sevivon.com/holokost/genelbakis/article21.htm
76 Ibid.
77 Ibid.
78 “Holokost: Calışma Kampları”, http://www.sevivon.com/holokost/genel_bakis/article24.htm
79 Lucy S. Dawidowicz, What is the Use of Jewish History?, pp. 106-107.
80 “Holokost: Nazilerin Yahudiler Hakkındaki Planları”, http://www.sevivon.com/holokost/genelbakis/article15.htm
81 “Holokost: Çalışma Kampları”, http://www.sevivon.com/holokost/genel_bakis.htm
82 Lenni Brenner, Zionism in the Age of Dictators, p. 233.
83 Ibid., p. 234.
84 Ibid., p. 237.
85 Ibid., p. 242.
86 “Yahudi soykırımı din haline getirildi,” Milliyet Newspaper, October 31, 2000.
87 Norman G. Finkelstein, The Holocaust Industry, Verso Press, New York, 2000, p. 126.
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