Wenn man die Schriften und Reden Hitlers und seiner Ideologen studiert, wird schnell klar, dass ihre Politik im Darwinismus wurzelte.
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Waisen und vernachlässigteKinder waren einige derjenigen, die unter der Grausamkeit der Nazi am stärksten litten.
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Indem der Nazismus auf den Sozialdarwinismus zurückgriff, setzte er Menschen mit Tieren gleich, beraubte er sie ihrer individuellen Freiheit der Entscheidung und der Fähigkeit, selbständig zu denken. Brutalität, Terror, Unwahrhaftigkeit und skrupellose Ausbeutung wurden zur Verhaltensnorm. Wenn man die Regeln der natürlichen Selektion im Tierreich auf Menschen überträgt, wenn der göttliche Funke aus dem Bewusstsein der Menschen gelöscht wird, dann wird es möglich, Menschen wie Tiere zu behandeln. Dann kann man sie züchten und wie Vieh halten. Der Krieg und die rücksichtslose Kriegführung kosteten Hitler hohe Menschenopfer. Hitler versuchte, seine heikle Situation zu verbessern – aber nicht, indem er die Verluste an Menschenleben senkte, sondern indem er seine Versuche der Menschenzüchtung verstärkte. … Deswegen beauftragte er den Arzt Dr. Mengele, in Auschwitz “wissenschaftliche” Experimente durchzuführen. In deren Verlauf wurden zum Beispiel Zwillinge getötet und anschließend seziert und Züchtungsmethoden für Menschen entwickelt, um die Fruchtbarkeit deutscher Frauen zu verdoppeln. SS waren ihr Hirt und ihr Hauptzüchter war ihr Führer. Die Deutschen selbst wurden behandelt wie Zuchtstiere, andere Völker wie normale Rinder, und Juden wie Ungeziefer.84
Diese Betrachtungsweise machten sich die Nazis zunutze, um einen der schlimmsten Völkermorde aller Zeiten zu begehen. Der von Hitler propagierte Begriff der “Herrenrasse” basierte auf der Annahme einer Ungleichheit innerhalb verschiedener Gruppen der gleichen Spezies. Hitler und seinen Anhängern zufolge gibt es innerhalb einer Spezies unterschiedliche Gruppen, die sich unterschiedlich schnell entwickeln, so dass die eine Gruppe fortgeschritten und die andere unterentwickelt und primitiv ist. Diese unhaltbare Behauptung war eine der zentralen Aussagen der Darwinschen Theorie, und sie wurde zur Wiege des Rassismus. In einem Buch zum Thema Auschwitz verteidigt der Historiker Karl A. Schleunes die pseudowissenschaftliche Rechtfertigung des Rassismus bei Darwin:
Darwins Begriff vom “Kampf ums Überleben” … rechtfertigte die rassistische Behauptung, es gebe höhere und unterentwickelte Rassen und Nationen, und damit den Kampf zwischen ihnen.85
Evolutionistische Wissenschaftler entwarfen genau das Theoriegebäude, das die Nazis brauchten. Der deutsche Evolutionist Konrad Lorenz zum Beispiel, der als Begründer der modernen Ethologie, der Verhaltensforschung gilt, verglich die Verbesserung von Rassen mit biologischen Strukturen:
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Hitler bei dem Treffen in Nürnberg |
Unterschiedliche Rassen oder die Armen und Schwachen innerhalb einer Gesellschaft als zu eliminierende gesellschaftliche Last zu betrachten, ist unvorstellbar barbarisch. Die Nazis versuchten, ihr barbarisches Vorgehen hinter einer vermeintlich wissenschaftlichen Maske zu verbergen, indem sie sich auf Darwin beriefen. Joseph Tenenbaum, Autor des Buches Race and Reich: The Story of an Epoch (Rasse und Reich: Die Geschichte einer Epoche), fasst zusammen, wie sich die Politik der Nazis entwickelte:
… Kampf ums Überleben, natürliche Selektion und Überleben des Stärkeren – all jene zentralen Begriffe Darwins … aber elegant verpackt, blühten innerhalb der deutschen Sozialphilosophie des 19. Jahrhunderts … Auf diese Weise entwickelte sich das Dogma vom Recht Deutschlands, die Weltherrschaft anzustreben, aufgrund seiner überlegenen Stärke … also eine “Hammer und Amboss”-Beziehung zwischen dem Deutschen Reich und den schwächeren Nationen.87
Nachdem er Punkt für Punkt beschrieben hat, wie die Nazis im Rückgriff auf Darwin ihre Politik gestalteten, fährt Tenenbaum fort:
“Ihr politisches Wörterbuch strotzte von Begriffen wie Raum, Kampf, Selektion und Ausmerzung. Der Syllogismus ihrer Logik war: Die ganze Welt ist ein einziger Dschungel, in dem die einzelnen Nationen um Lebensraum kämpfen. Die Stärkere siegt, die Schwächere stirbt oder wird getötet …”88
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Ein Bild Deutschlands in 1945 |
Hitlers Worte in seiner Rede “Zum Schicksal der Nation” waren eine einzige Ansammlung darwinistischer Sichtweisen:
Zu den wichtigsten Leben erhaltenden Faktoren gehören Selbstverteidigung und der Schutz zukünftiger Generationen. Politik ist nichts anderes als der Kampf ums Überleben eines Volkes. Dieses machtvolle Bedürfnis ist universell und leitet das Handeln der ganzen Nation. Das Bedürfnis zu überleben, muss zum Kampf führen, weil es nicht nur unstillbar, sondern Grundlage des Lebens ist. Der Lebensraum eines Volkes ist begrenzt. Rücksichtslosigkeit ist deshalb ein untrennbarer Teil der Humanität! Der Mensch hat sich zum Herrn der Schöpfung aufgeschwungen durch Konflikte und ständigen Kampf. Das ist die Überlegenheit nicht etwa der Menschheit, sondern der Stärke jener, die sich Macht und Vorherrschaft erkämpft haben. Zwischen den verschiedenen Rassen gibt es Unterschiede. Die Welt verdankt ihre Kultur einer gesellschaftlichen Elite. Alles, was wir heute rund um uns sehen, wurde von der arischen Rasse geschaffen. Der entscheidende Faktor für die Erfolge einer Rasse sind die großen Persönlichkeiten, die sie hervorbringt. Nicht demokratische Mehrheiten haben die Menschheit geformt, sondern große Persönlichkeiten.90
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Das Buch Hitlers Mein Kampf beinhaltet zahlreiche darwinistische Äußerungen. |
Um diese Unterschiede in kulturelle Vielfalt zu verwandeln, sind religiöse, moralische Werte unverzichtbar. Unabhängig von den jeweiligen Umständen hat Gott uns Menschen dazu aufgefordert, anderen zu vergeben, niemals vom Pfad der Gerechtigkeit abzuweichen und anderen mit Zuneigung und Mitleid zu begegnen. Gläubige wissen, welch große Weisheit Gottes darin liegt, unterschiedliche Rassen und Nationen zu erschaffen, und sie handeln deshalb im Geist der Brüderlichkeit und Solidarität. Der überhebliche Versuch, Menschen nach ihrer Rassenzugehörigkeit einzuteilen, ohne jegliche Begründbarkeit, ist ein Merkmal des Unglaubens und all jener, die neben Gott andere Gottheiten verehren. In einem Vers des Quran heißt es über das Wüten der Ungläubigen:
Als die Ungläubigen in ihren Herzen blinden Eifer trugen, den blinden Eifer der Unwissenheit … (Sure 48:26– al-Fath)Hitler hatte erkannt, dass Darwins Theorie ausgezeichnet zu seinen eigenen wirren Anschauungen passte und hervorragend geeignet war, diese zu verbreiten. Unübersehbar ist dies in seinem 1925 erschienenen Buch Mein Kampf. In Kapitel 4 schrieb er, dass der Darwinismus die einzige Grundlage für ein erfolgreiches Deutschland sei. Robert Clark, Autor von Darwin: Before and After, kommentiert die Beziehung Hitlers zu Darwin folgendermaßen:
“Evolutionistisches Gedankengut – und zwar unverhohlen – bildet die Grundlage noch für die schlimmsten Behauptungen in Mein Kampf und in seinen politischen Reden … Für Hitler stand fest, dass eine höherstehende Rasse immer die niedriger stehende unterwerfen werde.”91
Beate Wilder-Smith, Verfasserin von The Day Nazi Germany Died, beschreibt die zentrale Komponente der Nazi-Doktrin:
| Deutsches Sozialismus |
In American Scientist veröffentlichte Professor George J. Stein einen Artikel mit dem Titel Biological Science and the Roots of Nazism:
“Kurz gesagt, war der deutsche Sozialdarwinismus von einem Zuschnitt, der in ganz Deutschland bekannt und akzeptiert war und – sehr wichtig dabei – unter den Deutschen, auch ihren Wissenschaftlern, als wissenschaftlich erwiesen galt. Neuere Forschungen zu Nationalsozialismus und Hitler haben ergeben, dass der Rückgriff auf Darwins Theorie ein besonderes Merkmal des Nazismus war. Die nationalsozialistische “Biopolitik” … beruhte auf einem mystisch-biologischen Glauben an radikale Ungleichheit, … die ihrerseits sich berief auf den Kampf ums Überleben und Darwins “Überleben des Stärkeren” als angebliches Naturgesetz. Daraus ergab sich das Dogma von der Verpflichtung des Staates, die natürliche Selektion politisch zu verstärken und zu beschleunigen.”93
Professor Steins Artikel macht deutlich, dass die Behauptung der mangelnden Unterscheidung zwischen Tier- und Menschenwelt Grundlage des deutschen Sozialdarwinismus war. Er fährt folgendermaßen fort:
“Grundannahme des deutschen Sozialdarwinismus war … der Mensch sei nur ein Teil der Natur ohne irgendwelche besonderen transzendenten Merkmale oder etwas spezifisch Menschliches. Andererseits hielt er die Deutschen für Mitglieder einer biologisch überlegenen Volksgemeinschaft … Politik war nur die konsequente Anwendung der biologischen Gesetzmäßigkeiten. In der Sache selbst vertraten Haeckel und seine sozialdarwinistischen Gefolgsleute schon all jene Auffassungen, die später zum Kernstück der nationalsozialistischen Gedankenwelt werden sollten … Es war Aufgabe des Staates, Eugenik und künstliche Selektion zu fördern.”94
Diese Grundfehler des nazistischen Denkens, wie von Stein aufgezeigt, setzten sich fort bis in den 2. Weltkrieg hinein. Der mit Hilfe des Darwinismus stark gewordene Nazismus wurde zum Urheber einer der größten Katastrophen, die die Welt je erleben musste. Diese Katastrophe war so ungeheuerlich, dass Abermillionen von Menschen darin umkamen und ganze Städte ausradiert wurden. Mit am schlimmsten traf sie die Deutschen selbst, obwohl ihnen die Nazi-Demagogen doch Stärke und Fortschritt versprochen hatten! Bis zu seinem Tod gab Hitler nie die Überzeugung auf, die den Nazismus so tief geprägt hatte, und fasste sie in den Worten zusammen: “Wir Nationalsozialisten … sind Barbaren! Wir wollen es sogar sein. Es ist ein Ehrenname, weil wir die Welt erneuern wollen.” 95
In den Worten von Sir Arthur Keith: “Hitler versuchte absichtlich, die deutsche Politik in Übereinstimmung mit der Evolutionstheorie zu bringen.”96 Und weiter:
“Wenn der Krieg eine Folge der Evolution ist – wovon ich überzeugt bin – , dann muss die Evolution verrückt gespielt haben, als sie ein derartiges Maß an Wildheit produzierte und dadurch ihre wirkliche Rolle im Leben auf der Erde verdunkelt hat. … es gibt keinen anderen Weg, den Krieg los zu werden, außer dem einen: die menschliche Natur zu befreien von all den Sanktionen, die ihr durch die Evolution auferlegt worden sind.”97
In seinem Buch Hitler’s Personal Security schreibt Peter Hoffmann über die Ansichten Darwins:
“Hitler glaubte daran, dass der Kampf als Grundprinzip des menschlichen Lebens jedes Volk dazu zwingt, andere Völker zu beherrschen, weil es sonst absteigen und untergehen würde. Selbst noch 1945, angesichts seiner Niederlage, glaubte er noch immer an das Überleben des Stärkeren und erklärte, die slawischen Völker hätten sich eben als die stärkeren erwiesen.”98
Wie man aus den Auffassungen zahlreicher Historiker und Forscher, aber auch aus den Schriften und Reden Hitlers selbst entnehmen kann, bezog der Nazismus seine Kraft und Stärke aus dem Darwinismus und dessen angeblich wissenschaftlichen Argumenten. Damit versuchten Hitler und seine Gefolgsleute ihre eigene psychopathische Grausamkeit zu rechtfertigen. Schon das vorher existierende kulturelle Umfeld, in dem die Nazi-Ideologie gedeihen konnte, trug tiefe Spuren des Darwinismus in sich. Wie wir auf den folgenden Seiten sehen werden, hat der im Deutschland der ersten 20. Hälfte des Jahrhunderts dank dem fanatischen Darwinisten Ernst Haeckel stets mehr an Einfluss gewinnende Sozialdarwinismus die ganze deutsche Gesellschaft durchtränkt und die philosophischen Voraussetzungen geschaffen für den Erfolg der Nazis.
Krieg in Nazideutschland und Evolution
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Gestützt auf den Sozialdarwinismus, wuchs in Europa die Kriegshysterie mehr und mehr an. Die darwinschen Begriffe wirkten dabei wie ein Katalysator, der diesen Trend verstärkte und im gesellschaftlichen Bewusstsein verankerte. Erstmals verschmolzen Rassismus und Kriegslüsternheit, weil es eine angeblich wissenschaftliche Begründung dafür gab, die der Gesellschaft als unabweisbare Notwendigkeit präsentiert werden konnte. In den Schriften von Dr. Albert Edward Wiggam, einem evolutionistischen Wissenschaftler der Nazizeit, spiegelt sich eine der geistigen Verirrungen wider, die man in der damaligen deutschen Geisteswelt so häufig antraf:
“Vor langer Zeit verfügte der Mensch über kaum mehr Gehirnzellen als sein sogenannter anthropoider Vetter, der Affe. Durch Stoßen, Beißen, Kämpfen und Feinde überlisten und durch die Tatsache, dass es andere mit weniger Verstand und Stärke gab, um das Gleiche zu tun, wuchs das menschliche Gehirn immens an, und der Mensch wurde nicht nur größer, sondern klüger und aktiver …”100
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Sterbende und Hungertode im Konzentrationslager Auschwitz, wo zwischen drei und vier Millionen Menschen getötet wurden. Die Besessenheit der Nazis mit der irrigen Idee einer Herrenrasse, die auf dem Sozialdarwinismus basiert, führte zu Millionen von Unschuldigen, die auf diese Weise starben. |
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Der sattsam als Darwinist bekannte Berliner Universitätsprofessor Ernst Haeckel zum Beispiel pries den antiken militaristischen Staat Sparta, weil die Spartaner, ein angeblich auserwähltes Volk, so erfolgreich und den anderen griechischen Stadtstaaten überlegen waren. Er behauptete, dass durch das vorsätzliche Töten ihrer Kinder, außer den “absolut Gesunden und Lebenskräftigen”, die Spartaner ständig in voller Kraft und Blüte standen.101 Haeckel hielt derartige Praktiken für durchaus gerechtfertigt. Seiner Meinung nach sollte Deutschland dem spartanischen Vorbild folgen, weil die Tötung körperlich deformierter und kränklicher Kinder “eine vorteilhafte Praxis sowohl für die getöteten Kinder als auch für die Gesellschaft” sei. Die Kenntnis der “Empfehlungen” Haeckels ist wichtig, um die Brüchigkeit des gesamten darwinschen Gedankengebäudes adäquat einschätzen zu können, innerhalb dessen Vorstellungen von der Gleichheit aller Menschen und der Verpflichtung zu ihrem Schutz als bloß “traditionelles Dogma” und als Verstoß gegen die wissenschaftliche Wahrheit gilt.102 Kein vernünftiger Mensch würde solchen Unsinn für bare Münze nehmen, aber bedeutende Deutsche glaubten fest daran.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Teilen der Welt lehnte der Sozialdarwinismus moralische Werte und die durch die Religion verbreitete Tugenden wie Mitleid, Schutzbereitschaft, Zusammenarbeit, Sympathie und Geduld ab. An deren Stelle setzte er die Pflicht, all jene zu töten, die nicht zu den gesellschaftlichen Interessen passten, durch Rücksichtslosigkeit und Zerstörung, all jenen Eigenschaften Satans, des großen Menschenverführers, als höchste Notwendigkeit. Der Hass auf alles Göttliche und Religiöse war das Herzstück der Feindschaft der Nazis gegen die Juden.
Trotzdem ist in vielen Ländern der Neonazismus wieder aufgelebt, was zeigt, dass die kranke Nazi-Ideologie noch immer eine Gefahr darstellt. Egal, unter welchem Namen der Sozialdarwinismus daherkommt – die von ihm befürwortete Lebensweise besteht ausschließlich aus Konflikt, Kampf, Blutvergießen, Krieg, Leid und Furcht. In Todeslagern wie Auschwitz wurde der Sozialdarwinismus verwirklicht. Der Darwinismus führt zwangsläufig zum Sozialdarwinismus. In einer Welt, in der er wieder an die Herrschaft gelangt, wird es unvermeidlich ein neues Auschwitz geben.
Hitler war ein Tyrann, weil er Sozialdarwinist war
Hitler und andere Nazi-Führer empfanden keinerlei Schuldgefühle wegen all der Verbrechen, die sie über Jahre hinweg begangen hatten. Sie fühlten sich eher wie Helden. Sie hielten sich für eine Art Krieger, die der Evolution der Menschheit dienten, wofür ihnen spätere Generationen Dankbarkeit zollen würden.
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EINE SCHÄNDLICHE FASCHISTISCHE KOALITION:
DARWIN – HAECKEL – HITLER
Ernst Haeckel, der führende Vertreter von Charles Darwin und dem
Sozialdarwinismus in Deutschland, machte nach der Lektüre des Der
Ursprung der Arten folgenden Kommentar:DARWIN – HAECKEL – HITLER
… [Ich] fand in Darwins großartiger vereinheitlichter Auffassung der Natur und in seiner überwältigenden Grundlage für die Evolutionsdoktrin die Lösung aller Zweifel, die mich seit dem Beginn meiner biologischen Studien gequält haben.1
Haeckel stellte sich vor, dass das Buch Darwins alle seine Zweifel zerstreute, aber er war natürlich im Irrtum. Die Evolutionstheorie, die unter den primitiven Bedingungen dieser Zeit entwickelt wurde, war nicht in der Lage, eine gültige, folgerichtige und (sogar noch wichtiger) wissenschaftliche Erklärung abzugeben, wie das Leben entstand. In dem Buch The Wonders of Life fasste Haeckel alle seine irrationalen Ansichten bezüglich der menschlichen Rassen, die er auf der Grundlage des Darwinismus entwickelt hat, zusammen.
Obwohl die großen Unterschiede in geistigen Leben und der Zivilisation der höheren und niedrigeren Rassen der Menschen allgemein bekannt waren, sind sie als Gesetz unterschätzt und dadurch der Wert des Lebens auf verschiedenen Stufen falsch bewertet worden . … [Die] niedrigen Rassen (wie die Veddas oder australischen Neger) befinden sich psychologisch näher zu den Säugetieren (Affen und Hunde) als zu den zivilisierten Europäern; wir müssen deshalb ihren Leben einen völlig anderen Wert zuordnen. … Der Abgrund zwischen [dem] gedankenvollen Verstand der zivilisierten Menschen und der gedankenlosen tierischen Seele der Wilden ist enorm – größer als der Abgrund, der letztere von der Seele eines Hundes trennt. 2
Diese Behauptungen Haeckels waren bar jeder wissenschaftlichen Grundlage. Trotzdem wurden seine Überzeugungen von vielen Menschen als wissenschaftliche Tatsache hingenommen. Haeckel entwickelte auch eine Art materialistischen Glaubens aus der Evolutionstheorie, dem er den Namen Monismus gab. Diese irrige Idee verwarf gänzlich die Existenz der Seele und reduzierte alles auf Material. Haeckel schrieb:
… wir sind erstmalig in der Lage, die Einheit der Natur zu begreifen … [so können wir eine] mechanisch-kausale Erklärung von den kompliziertesten organischen Phänomenen haben, …[und dass es] eine Unterscheidung zwischen belebten und unbelebten Körpern nicht existiert. … [Alle natürliche Phänomene, ob] ein Stein … in die Luft geworfen … [oder] Schwefel und Quecksilber … [reagieren] und einen Zinnoberbarren bilden … [es sind] nicht mehr und nicht weniger mechanische Erscheinung des Lebens, wie das Wachsen und Blühen von Pflanzen, wie die Fortpflanzung von Tieren oder die Aktivität ihrer Sinne und wie die Erfassung oder Bildung von Gedanken im Menschen. 3
In Wirklichkeit betrügt sich Haeckel selbst, indem er sich vorstellt, dass er die Antwort zu vielen Fragen von einem materialistischen Standpunkt aus fand. Der materialistische Standpunkt, dass es keinen Unterschied zwischen belebten und unbelebten Körpern gäbe und dass alles seine mechanische Erklärung hat, erhielt durch den wissenschaftlichen Fortschritt und durch die im 21. Jahrhundert durchgeführten Forschungen einen schweren Schlag, wodurch sein angeblicher wissenschaftlicher Unterbau gänzlich widerlegt wurde. Jede neue Entdeckung, jeder wissenschaftliche Fortschritt hat die Tatsache enthüllt, dass das Universum ein perfektes Produkt der Schöpfung ist. Das Universum ist nicht ewig noch unendlich, wie es uns die Materialisten glauben machen wollten, und es entstand nicht als das Ergebnis von mechanischen Entwicklungen und Einflüssen. Gott erschuf das Universum und alles darin Befindliche und wenn die von unserem Herrn bestimmte Zeit kommt, wird das Universum so wie alle menschlichen Wesen und andere Existenzen, zu einem Ende kommen.
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Haeckel antwortete seinen Kritikern auf diese Weise:
Was nützt der Menschheit die künstliche Erhaltung und das Großziehen von tausenden von Krüppeln, Taubstummen, Irren etc. die jedes Jahr mit einer vererbbaren Bürde von unheilbaren Krankheiten geboren werden?5
Ohne Zweifel ist der von Haeckel vorgeschlagene logische Rahmen unmenschlich. Nach ihm sollten Gefühle von Liebe, Mitleid und Zuneigung nur jenen entgegengebracht werden, die von Nutzen sind. Diese egoistische Haltung blühte unter den Einflüssen des Materialismus und Darwinismus. Menschen, die jedoch nach den religiösen Moralwerten leben, fühlen für den Bedürftigen Mitleid und versuchen ihn zu beschützen, selbst wenn sie dadurch nichts zu gewinnen haben. Das ist wahre Menschlichkeit. Es ist z.B. im Quran überliefert, dass wahre Gläubige Essen den Armen, Gefangenen und Bedürftigen vor sich selbst anbieten, und dass sie dies nur tun um den Wohlgefallen Gottes zu gewinnen:
Und die den Armen und die Waise und den Gefangenen speisen, auch wenn sie der Nahrung selbst bedürfen. “Seht, wir speisen euch um Gottes willen. Wir wollen weder Belohnung von euch noch Dank.” (Sure 76:8, 9 – al-Insan)Andererseits behaupteten die Monisten unter der Führung von Haeckel, dass nicht alleine die physischen Eigenschaften sondern auch der Charakter von genetischen Defekten abstammen kann und bestanden darauf, dass jeder, der Mängel aufweist, eliminiert werden sollte.
Haeckels Buch spielte eine wichtige Rolle bei der Annahme des Rassenreinheitsprogramms der Nazis. Wilhelm Bölsche, Haeckels Student and Biograph übermittelte die sozialdarwinistischen Ideen Haeckels direkt an Hitler. Darüber hinaus wurde das Archiv für Rassen und Gesellschaftsbiologie (veröffentlicht von 1904 bis 1944) die wichtigste Zeitung für die Verbreitung der Lügen der Rassenreinheit und der falschen Naziwissenschaften und druckte regelmäßig Auszüge aus den gefährlichen Schriften von Haeckel. 6
In Worten des Historikers Daniel Gasmann:
Hitlers Ansichten über Geschichte, Politik, Religion, Christentum, Natur, Rassenreinheit, Wissenschaft, Kunst und Evolution fällt sich obwohl eklektisch und trotz Vielfalt der Quellen, in den meisten Teilen mit Haeckel zusammen und wurden nicht nur gelegentlich mit den gleichen Worten ausgedrückt.7
Haeckel verteidigte den Selbstmord und die Euthanasie. Nach ihm entstand ein menschliches Wesen einzig und allein als Ergebnis der Sexualbeziehungen zwischen der Mutter und dem Vater. Aus diesem Grund kann diese Person es auch verlieren, wenn das Leben belastend wurde:
Wenn dann die Lebensumstände zu stark auf das arme Wesen drücken und es sich ohne eigene Schuld aus dem befruchteten Ovum entwickelte, aber anstatt des erwarteten Guten nur Pflege und Not, Krankheit und jede Art Elend folgten, hat es das unbestreitbare Recht, seinem Leiden durch den Tod ein Ende zu setzen. … Der Freitod, durch den ein Mensch den unerträglichen Leiden ein Ende setzt, ist wirklich ein Akt der Erlösung.8
Jedoch entstehen Menschen nicht als Ergebnis eines blinden Zufalls. Gott hat sie erschaffen und hinter der menschlichen Schöpfung gibt es einen Grund, der im Quran offenbart wurde:
Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen. (Sure 51:56 – adh-Dhariyat)Die Menschen sind für ihre Handlungen während ihres ganzen Lebens verantwortlich und müssen im Jenseits für jeden Moment Rechnung ablegen. Menschen wie Haeckel, die andere zum Selbstmord und Mord aufstacheln, laden zweifelsfrei eine schwere Verantwortung auf sich, für die sie nicht in der Lage sein werden, Rechenschaft abzugeben.
Haeckel behauptete in seinem Buch Die Lebenswunder, dass Neugeborene taub und bewusstlos wären (was nicht der Fall ist) und deshalb keine menschliche Seele hätten. Beruhend auf dieser unwissenschaftlichen Behauptung verteidigte er die Tötung von abnormalen Neugeborenen und empfahl, dass dies vernünftigerweise nicht als Mord eingestuft werden dürfte. Wie wir sahen, verteidigte Haeckel offen den Mord und stiftete sein Umfeld zum Morden an.
Haeckel war genügend herzlos um nicht nur die freiwillige Euthanasie sondern auch ihr zwangsweises Äquivalent zu verteidigen. Er drückte seinen Ärger über dieses Thema mit folgenden Worten aus:
“Hunderttausende Unheilbare – Verrückte, Aussätzige, Krebskranke, etc. werden künstlich am Leben gehalten … ohne den geringsten Vorteil für sich selbst oder die Öffentlichkeit.” 9
Die von ihm vorgeschlagene Lösung war folgende:
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… die Erlösung von diesem Übel sollte mit einer Dosis schmerzlosen und rasch wirksamen Giftes erfolgen … unter der Kontrolle einer vertrauenswürdigen Kommission.10
Die von ihm unterstützte Grausamkeit hatte in Deutschland äußerst schädigende Auswirkungen. Die Forschung von Haeckel ebnete den Weg zu dem Euthanasieprogramm T4, unter dem ca. 300.000 geistig Behinderte, körperlich Verunstaltete, Unheilbare und sonstige “unerwünschte Personen” brutal ermordet wurden.
Die Grausamkeit von Haeckel und die von Hitler ermutigten und gestatteten Tötungen hatten nur einen Ursprung: Sozialdarwinismus.
Die Rassenhygiene, Euthanasie, Zwangssterilisierung, Konzentrationslager, Rassenreinheit und Gaskammern in der Mitte des 20. Jahrhundert entstanden als ein Ergebnis der Darwin-Haeckel-Hitler Koalition und beschreiben die brutalste Grausamkeit in der Geschichte der Menschheit.
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1. Quoted in Daniel Gasman, The Scientific Origins of National Socialism: Social Darwinism in Ernst Haeckel and the German Monist League (London: MacDonald, 1971), S. 6. MacDonald, 1971), S. 6.
2. Ernst Haeckel, The Wonders of Life: A Popular Study of Biological Philosophy, trans.Joseph McCabe (New York: Harper & Brothers, 1905), S. 390-91.
3. Ernst Haeckel, The History of Creation, trans.E.Ray Lankester (New York: D. Appleton, 1901), 1.23.
4. ebd., 1.75-76.
5. Benjamin Wiker, Moral Darwinism: How We Became Hedonists (Intervarsity Press, 2002), S. 260.
6. Robert Jay Lifton, The Nazi Doctors (New York: Basic Books, 1986), S. 441, 161.
7. Gasman, Scientific Origins, S.161.
8. Haeckel, Wonders of Life, S. 112-14.
9. ebd., 118-19.
10. ebd., S.119.
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